Der Garten der leisen Töne

Im fränkischen Kloster Bronnbach liegt eine Oase der Ruhe: Der barocke Abteigarten regt seine Besucher zum Nachdenken an

von Martin Erdmann

Noch heute bietet sich die ehemalige Zisterziensersabtei Bronnbach im Taubertal an, um die ursprüngliche Abgeschiedenheit und besondere Lage, meist in wasserreichen Tälern, zu erleben, die die alten Zisterzienserklöster kennzeichnet. Von 1153 bis 1803 währte in Bronnbach das klösterliche Leben, während heute vielfältige kulturelle und museale Erlebnisse den Ort prägen. Mit den Missionaren von der Heiligen Familie ist immerhin noch eine kleine Ordensgemeinschaft vor Ort, die auch das gottesdienstliche Leben in Bronnbach lebendig erhält. Ein auffälliges, prägendes Element sind in Bronnbach zudem die Gärten, in die das Kloster gleichsam eingebettet ist. Besonders sehens- und erlebenswert ist von ihnen der kürzlich restaurierte Barockgarten, der vor der Westfassade des Klosters liegt und ein gutes Beispiel für die Repräsentationsgärten ist, die sich Klöster in der Barockzeit nach dem Vorbild von Schloßgärten anlegten. Neben den Pflanzen und der symmetrischen Gestaltung ist es das Wasser und sind es die allegorischen Skulpturen, die im Bronnbacher Garten Naturerleben mit geistiger Meditation verbinden. Viele davon konnten gerettet und restauriert werden. Der Bronnbacher Garten hat kleines Format, und kaum einmal wimmelt es in ihm von Besuchern. Umso mehr lohnt es sich, eine ruhige Stunde in diesem Garten der leisen Töne zu verbringen.