Videoporträt Chorin
Klosteranlage
Die frühgotische Anlage am Amtssee wurde als repräsentatives Haus- und Begräbniskloster der Askanier konzipiert. Von der dreiflügeligen Klausur sind heute noch der Ost- und Westflügel erhalten sowie das Hospital – andersAbtshaus genannt – und im Norden die Kirche. Von den Wirtschaftsgebäuden überdauerten eine Mühlenruine und ein Brauhaus.
Lage und Umgebung
Die Klosterruine liegt im wald- und seenreichen UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Die Nachbarstädte Oderberg und Eberswalde bestechen durch ihre malerische Lage und die historischen Sehenswürdigkeiten. Das denkmalgeschützte Schiffshebewerk Niederfinow am Finowkanal wurde 1934 errichtet.
Highlights
Das imposante Bauensemble ist eines der wichtigsten Backsteindenkmäler in Norddeutschland. Besonderheiten sind die Westfassade der ehemaligen dreischiffigen Klosterkirche und das aufwendige Backsteindekor: Lilien- und Weinblätterranken, Formsteinfriese und ein Tierfries sowie detailreiche Gewölbekonsolen schmücken die Bauwerke. Im Westflügel können noch Wandmalereien aus dem frühen 14. Jh. bewundert werden.
Die Konzerte des „Choriner Musiksommers“ gehören zu den beliebtesten Kulturveranstaltungen Brandenburgs.
Galerie
Fotos: Julia Angermüller
Das ehemalige Zisterzienserkloster Chorin
Weinblätter und Fabelwesen
Die Zisterzienserabtei Chorin war Haus- und Begräbniskloster der askanischen Markgrafen von Brandenburg. Die repräsentative Rolle des Klosters wird bereits durch seine Lage und den architektonischen Gesamteindruck vermittelt. Nichtsdestoweniger spiegelt sie sich auch in baulichen und ornamentalen Details und deren prächtiger, qualitätsvoller Ausführung sowie der vergangenen, doch an manchen Stellen heute noch erkennbaren Farbigkeit, die uns bei der Besichtigung des ehemaligen Klosters zunächst entgehen.
Unterschiedliche Formen von Backsteinen wurden beim Bau der Anlage verwendet, die ungewöhnliche Größen und Formen aufweisen. Solche Elemente sind in späteren Bauten zahlreicher Brandenburgischer Klöster, nicht nur der Zisterzienser, anzutreffen und weisen alle die Verbindung zur “Choriner Bauhütte”.
Von außen waren die Bauten in Chorin mit einer monochromen Lasur überzogen, teilweise um die unterschiedliche Farbigkeit der Backsteine auszugleichen. Verschiedenartige Friese schmücken die Bauwerke des Klosters: Lilien- und Weinblätterranken, Formsteinfriese, ein Tierfries mit Fuchs und Jagdhund. Zahlreiche Steine weisen Ritzzeichnungen auf.
Die Gewölbekonsolen aus Backstein im Inneren des Ostflügels sind detailreich gearbeitet und stellen Pflanzen, Tiere oder Fabelwesen dar. Die figürlichen Darstellungen wurden in die noch nicht gebrannten Steine geschnitten.
Nicht nur Weiß und Rot
Die Wände der Kirche waren weiß verputzt. So hoben sich die in Rot gehaltenen und mit weißen Fugen versehenen Fenster- und Portalgewände ab. Bündeldienste, Kapitelle mit floralen Mustern und Konsolen des Rippengewölbes des Haupthauses waren zudem polychrom gefasst.
Ein Blick auf den Boden lässt bemerken, dass einige der Steine mit geschwungenen Linienritzungen versehen sind, während die roten und schwarzen Steine im Kirchenchor ein Schachbrettmuster ergeben.
Im Westflügel des Klosters kann man Reste von Wandmalereien aus dem frühen 14. Jahrhundert entdecken. Sie zeigen die Anbetung der Heiligen Drei Könige, den Kindesmord zu Bethlehem und Taufe Christi auf der Nordwand des so genannten Fürstensaales und Kreuzigung Christi im Speisesaal der Laienbrüder. Die übrigen Wände des Fürstensaales weisen Reste von Putz mit Malereispuren auf. So vermutet man, dass der Raum rundum mit Fresken ausgestattet war, während die Tür- und Fenstereinfassungen, ähnlich wie in der Kirche, einen roten Überzug mit weiß abgesetzten Fugen kontrastierte. Das Gewölbe des Refektoriums war ebenfalls farblich gefasst, denn bei archäologischen Untersuchungen in der Verfüllung des darunter liegenden Kellers fand man Backsteinfragmente des Gewölbes mit türkisen, grauen und schwarzen Farbresten.
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Quellen:
- KRAUSE, Manfred/NISCH, Gunter: Backstein, das Baumaterial des Klosters Chorin. Chorin 1991.
- RAUE, Jan: Architekturfarbigkeit des Backsteinbaus. Eine vergleichende Studie an Stadt- und Klosterkirchen in der Mark Brandenburg. Worms 2007.
- SCHMOLL gen. EISENWERTH, Joseph Adolf: Das Kloster Chorin und die askanische Architektur in der Mark Brandenburg 1260–1320. Berlin 1961.
- SCHUMANN, Dirk: Mauerwerk und Dekor. Die ornamentale Aufwertung der märkischen Architektur um 1300. In: BADSTÜBNER, Ernst/SCHUMANN, Dirk (Hrsg.): Licht und Farbe in der mittelalterlichen Backsteinarchitektur des südlichen Ostseeraums. Berlin 2005, S. 326–347.
- WITTKOPP, Blandine/SCHUMANN, Dirk/WAGNER, Stefanie: Chorin. Zisterzienser. Bau- und Kunstgeschichte. In: HEIMANN, Heinz-Dieter/NEITMANN, Klaus/SCHICH, Winfried u.a. (Hrsg.): Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, Bd. 1. Berlin 2007, S. 341–348.
Text: Justyna Gralak
Klosteranlage
Ein prächtiger Backsteinbau
Die Ruine der Zisterzienserabtei Chorin ist eines der wichtigsten Denkmäler der norddeutschen Backsteingotik. Der prächtige Bau verbindet einen Höhepunkt mittelalterlicher Architekturgeschichte mit einer spannenden Forschungsgeschichte. Bauforschungen, archäologische Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten fanden hier seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts immer wieder statt.
Die Anlage, die um 1300, nach der Verlegung des Konvents von Mariensee an den Hang des westlichen Ufers des Amtssees errichtet wurde, war von Anfang an nicht nur als Zisterzienserkloster, sondern auch als repräsentativer Bau – das Hauskloster und Grablege der brandenburgischen Askanier – konzipiert. Im Norden, auf der höchsten Erhebung fand die Kirche ihren Platz. Die dreiflügelige Klausuranlage erstreckte sich nach Süden. An den Ostflügel stoß an der Südecke das Infirmarium – Krankenflügel für Mönche und Konversen. Obwohl nicht mehr alle Bauten erhalten sind, lässt die Anlage heute noch ihre einstige Bedeutung erkennen.
Die Klosterkirche war eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Kreuzrippenwölbung, einem Querschiff und fünfseitigem Chorpolygon, die spätromanische Formen mit modernen Ansätzen der Backsteingotik vereinigte. Eine Besonderheit bildet die Westfassade der Kirche mit drei Maßwerkfenstern, zwei Treppentürmen – gekrönt von achtseitigen Pyramidendächern – und einer Rosette, sowie das aufwendige und vielfältige Backsteindekor, das sich auch in den erhaltenen Bauten des Ost- und Westflügels findet.
Leben im Kloster
Die Funktion der Räumlichkeiten der beiden noch stehenden Teile kann heute, nicht zuletzt dank intensiver archäologischer Arbeiten, gut nachvollzogen werden. Und so konnte man im Ostflügel Sakristei, Bibliothek, Parlatorium (Gesprächsraum), Brüdersaal und Kapitelsaal sowie Dormitorium im Obergeschoss nachweisen. Im Westflügel befanden sich zudem die Küche, das Refektorium der Laienbrüder und deren Dormitorium im Obergeschoss, sowie der sogenannte Fürstensaal. Von Westen her erfolgte auch der Zugang zur Anlage mit dem architektonisch hochqualitativen Pfortenhaus.
Als Selbstversorger benötigten Zisterzienserklöster eine große Anzahl von Wirtschaftsgebäuden, von denen in Chorin einige bis heute überdauert haben, während andere anhand von archäologischen Grabungen nachgewiesen werden konnten. Das Kloster verfügte über eine direkt vor den Mauern gelegene Mühle und ein an den Westflügel der Klausur angelehntes Brauhaus. Der Wirtschaftshof sowie die Klosterbauten waren von einer Mauer umschlossen.
Einige der Klausurräume, wie das Infirmarium (Krankensaal) oder der Brüdersaal, waren mit Warmluftheizungen, einer mittelalterlichen Form der Zentralheizung, ausgestattet. An den abgetragenen Südflügel, das Refektorium der Mönche, schloss das Kalefaktorium – die Wärmestube – an, die vermutlich ebenfalls durch eine Warmluftanlage beheizt wurde. Ein ausgeklügeltes System von Wasser- und Abwasserkanälen ermöglichte eine unproblematische Wasserversorgung für alle Zwecke.
Das bereits erwähnte aufwendige Backsteindekor, aber auch die sich wiederholenden Baudetails machten die Anlage zu einem programmatisch einheitlichen Bauensemble, das im Gesamteindruck das Sinnbild einer Stadt – des himmlischen Jerusalems – zu vermitteln vermochte.
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Quellen:
- BADSTÜBNER, Ernst: Brandenburg. Das Land um Berlin – Kunst und Geschichte zwischen Elbe und Oder. Köln 2000.
- RAUE, Jan: Architekturfarbigkeit des Backsteinbaus. Eine vergleichende Studie an Stadt- und Klosterkirchen in der Mark Brandenburg. Worms 2007.
- SCHMOLL gen. EISENWERTH, Joseph Adolf: Das Kloster Chorin und die askanische Architektur in der Mark Brandenburg 1260–1320. Berlin 1961.
- SCHUMANN, Dirk: Mauerwerk und Dekor. Die ornamentale Aufwertung der märkischen Architektur um 1300. In: BADSTÜBNER, Ernst/SCHUMANN, Dirk (Hrsg.): Licht und Farbe in der mittelalterlichen Backsteinarchitektur des südlichen Ostseeraums. Berlin 2005, S. 326–347.
- WITTKOPP, Blandine/SCHUMANN, Dirk/WAGNER, Stefanie: Chorin. Zisterzienser. Bau- und Kunstgeschichte. In: HEIMANN, Heinz-Dieter/NEITMANN, Klaus/SCHICH, Winfried u.a. (Hrsg.): Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, Bd. 1. Berlin 2007, S. 341–348.
Text: Justyna Gralak
Lage und Umgebung
Zwischen Uckermark und Barnim
Die Schönheit der Uckermark und des Barnims wird in der Umgebung der ehemaligen Choriner Abtei sehr deutlich. Die Ruine liegt in der wald- und seenreichen Landschaft der Schorfheide inmitten des UNESCO-Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Neben der eindrucksvollen Natur bietet das Reservat eine spannende Kulturlandschaft.
Im Mittelalter gehörte das Waldgebiet mit den zahlreichen Oberflächengewässern zunächst zu pommerschem Gebiet und wurde von Slawen bewohnt. Im Zuge der hochmittelalterlichen Ostsiedlung gelang es nach 1230 unter die Herrschaft der Askanier. Spuren der mittelalterlichen Besiedlung lassen sich noch in den Ortstrukturen ablesen. Burgruinen, wie Grimnitz in Joachimsthal, bezeugen die Herrschaft des Askanischen Hauses, die Klosterruine Chorin die Tätigkeit der Zisterzienser.
Mit der Geschichte der Choriner Zisterzienser ist die Stadt Oderberg eng verbunden, die zusammen mit Eberswalde und Liebenwalde den Vorstoß der Askanier nach Norden bis ins Finowtal und an die Oder am Anfang des 13. Jahrhunderts markiert. Alle diese Städte waren zunächst als Burgen für die Grenzsicherung entstanden. In Oderberg besaß das Kloster Chorin einen Weinberg an den Oderhängen und einen Stadthof.
Heute kann man in dem entlang der Alten Oder malerisch liegenden Oderberg vor allem die neugotische Stadtkirche, erbaut von August Stüler, und im Tal die Ruinen der im 14. Jahrhundert errichteten und bis ins 18. Jahrhundert als Festung genutzten Burg „Bärenkasten“ bewundern.
Villenviertel und Schiffshebewerk
Eberswalde dagegen, das zwar während des Krieges sehr stark zerstört wurde, beherbergt noch einige architektonische Schätze. Die Eberswalder Burg ist nicht mehr vorhanden, doch die sich südlich des Marktplatzes erhebende Stadtkirche St. Maria Magdalena ist auf jeden Fall sehenswert. Die gotische Basilika aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts weist in Form und Ausführung zahlreiche Verbindungen zum Kloster Chorin auf. Bemerkenswert ist der Portalschmuck des späten 13. Jahrhunderts.
Am Marktplatz heben sich die beiden Ratshäuser aus dem 18. Jahrhundert und aus den Jahren um 1900 hervor. In der nahegelegenen Adler-Apotheke, einem Fachwerkhaus von 1663 mit einer Hofgalerie, hat heute das Stadtmuseum seinen Sitz. Der Süden der Stadt entging den Kriegszerstörungen und zeigt sich heute noch als gepflegtes Villen- und Kurhäuserviertel.
Zwischen Eberswalde und Oderberg lohn ein kurzer Abstecher nach Hohenfinow um die dortige romanische Kirche zu besichtigen. Es handelt sich dabei um eine ehemals dreischiffige Basilika aus Feldstein mit einem Querturm im Westen. Der beeindruckende Bau datiert ins 13. Jahrhundert und wurde offensichtlich für eine später nicht erfolgte Stadtgründung errichtet. Niederfinow liegt nördlich von Hohenfinow am Finowkanal, der Verbindung zwischen Havel und Oder. Um den Höhenunterschied von 36m auf dem Wasserweg zu überwinden, wurde zunächst beim Bau des Kanals in den Jahren 1906 bis 1914 eine Schleusenfolge aus vier Treppen errichtet. Diese ist heute nicht mehr in Benutzung. Seit 1934 werden die Schiffe mit einem Hebewerk transportiert.
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Quellen:
- BADSTÜBNER, Ernst: Brandenburg. Das Land um Berlin – Kunst und Geschichte zwischen Elbe und Oder. Köln 2000.
- barnim.de
- dhm.de/ausstellungen/burg-und-herrschaft/brandenburg/start.htm
- eberswalde.de
- oderberg.info
- schiffshebewerkndf.de
- schorfheide-chorin.de
- uckermark.de
Text: Justyna Gralak
Touristisches Angebot
Eine Ruine und ein kulturelles Zentrum
Für Kunst- und Geschichtsinteressierte ist bereits das ehemalige Kloster der Zisterzienser einen Besuch wert. Der imposante Bau ist eines der wichtigsten Backsteindenkmäler in Norddeutschland. Dauerausstellungen informieren über die Baugeschichte des Klosters und die Geschichte des Zisterzienserordens. Doch die Anlage ist heute mehr als eine sehenswerte Ruine mitten in einem weitläufigen Park, denn sie ist gleichzeitig ein bekanntes kulturelles Zentrum der Region.
Das umfassende Kulturprogramm beinhaltet Konzerte, Theateraufführungen, Feste, museumspädagogische Angebote und Ausstellungen. Zu den regelmäßigen jährlichen Veranstaltungen gehören der Choriner Musiksommer und der Choriner Opernsommer. Die seit der Jahreswende 2010/2011 ausgerichteten Neujahrskonzerte sollen als regelmäßige Veranstaltung etabliert werden. Alljährlich zu Ostern, im Oktober und im Advent finden Klostermärkte statt.
Die Schorfheide und ihre Naturschätze
Gleichzeitig lädt die Natur der Schorfheide zum Wandern, Radeln und Kanufahren ein. Das UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist mit seiner Fläche von 1291km2 eines der größten Schutzgebiete Deutschlands. Die Landschaft mit rund 240 Seen, unzähligen Mooren, ausgedehnten Wiesen und Äckern und dem Waldgebiet der Schorfheide, verfügt über ein gutes Wanderwegenetz.
Für alle Naturinteressierte ist der Besuch im Informationszentrum Blumberger Mühle des Naturschutzbundes, dem Hauptinformationspunkt des Reservats, ein Muss. Das Zentrum informiert mit Ausstellungen über die Pflanzen- und Tierwelt der Schorfheide sowie über Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung. Vom nach ökologischen Grundsätzen errichteten Hauptgebäude aus erstreckt sich die Naturerlebnislandschaft mit dem Naturschutzgebiet Blumberger Teiche, einer Sumpfschildkröten-Freianlage und einem Spielplatz. Zahlreiche Veranstaltungen, Führungen und spezielle Ferienprogramme für Kinder runden das Angebot ab.
Wer zudem noch besondere Tiere beobachten möchte, sollte im Wildpark Schorfheide bei Groß Schönebeck vorbeischauen. Hier leben in großzügigen Gehegen Wildtierarten, die für die Schorfheide typisch sind: Wölfe, Rotwild, Damwild und Fischotter. Auch Tiere, die in der Wildbahn nicht mehr anzutreffen sind, wie Elche, Wisente oder Luxe fanden hier ein Zuhause.
In der Schorfheide gelegen, grenzt Chorin zudem an den Nationalen Geopark Eiszeitland am Oderrand. Er umfasst die geologisch charakteristische und interessante Landschaft der letzten Vereisung der Weichselzeit vor ca. 15.000 Jahren. In dem Informationszentrum in Ziethen kann man Neues über die Eiszeit und die Geschichte der Region erfahren. Innerhalb des Parks verläuft die Märkische Eiszeitstraße.
Die nahgelegenen Städte, wie Eberwalde und das etwas weiter entfernte Angermünde sind touristisch gut erschlossen und laden zum Verweilen ein. Hier findet man Übernachtungsmöglichkeiten, aber auch zahlreiche Restaurants und Bistros. Doch man kann auch sehr gut auf die Infrastruktur in der ländlichen Umgebung zurückgreifen, wie beispielsweise auf die Angebote des Ökodorfes Brodowin. Man findet hier neben dem Hofladen des ökologisch geführten Demeter-Hofes auch Übernachtung und Gastronomie in einer schönen natürlichen Umgebung. In Chorin selbst kann man nach einem Klosterrundgang u.a. in der Alten Klosterschänke am Amtssee einkehren.
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Quellen:
- kloster-chorin.org
- schorfheide-chorin.de
- wildpark-schorfheide.de
- blumberger-muehle.de
- brodowin.de
- eiszaitland-am-oderrand.de
- eiszeitstrasse.de
- eberswalde.de
- angermünde.de
Text: Justyna Gralak
Geschichte
Unter den Askaniern
Die Brandenburgischen Markgrafen beabsichtigten eine neue Klostergründung in der Uckermark als ihr Hauskloster und forderten in diesem Zusammenhang eine Filiation des Klosters Lehnin. Doch bevor der Klosterbau an der heutigen Stelle in Chorin erfolgte, begann man 1258 eine Abtei in Mariensee am Parsteiner See zu errichten. Da sich der Platz jedoch für die wirtschaftliche Entwicklung vermutlich als ungünstig erwies, stimmten die Markgrafen Johann II., Otto IV und Konrad 1273 einem Umzug auf die Anhöhe über dem Amtssee zu.
Der Besitz des Klosters erstreckte sich über 13 Dörfer mit den jeweiligen Kirchenpatronaten und über mehrere Wirtschaftshöfe. In den Höfen, die durch Konversen bewirtschaftet wurden, konnte sich eine starke Eigenwirtschaft entwickeln, die auf Viehzucht und Ackerbau basierte. In den Dörfern setzte man auf die Rentengrundherrschaft.
Seit 1421 gehörte auch die kleine Stadt Niederfinow zum Klostereigentum. Zudem besaß das Kloster Stadthöfe in Angermünde sowie in Oderberg und einen Abtshof in Berlin.
Mitten im politischen Geschehen
Durch seine Lage im Grenzgebiet und seine Position als Hauskloster der Askanier stand Chorin oft im Mittelpunkt politischer Ereignisse und Auseinandersetzungen. Nach dem Aussterben der brandenburgischen Askanier 1320 (1319) waren die Beziehungen zu den folgenden Markgrafen oft angespannt. Das Kloster wurde beispielsweise in den Konflikt zwischen dem Markgrafen Ludwig dem Älteren und dem „Falschen Woldemar“ 1348 hineingezogen. Woldemar, angeblich erbberechtigter Askanier, marschierte mit der Unterstützung des Kaisers Karl IV. und der Mecklenburger in die Uckermark ein. Der Choriner Konvent musste in der Situation Woldemar als neuen Markgrafen anerkennen, kehrte ihm jedoch, nachdem die Lage sich entspannt hatte, 1349 wieder den Rücken zu.
Die Choriner Äbte fungierten seit Mitte des 15. Jahrhunderts als Berater am kurfürstlichen Hof und übernahmen diplomatische Aufgaben. Zudem beteiligte sich das Kloster an der Gründung der Brandenburgischen Landesuniversität Alma Mater Viadrina in Frankfurt an der Oder und am kurfürstlichen Schlossbau in Cölln an der Spree.
In den 1530er Jahren machte sich bereits die Reformation bemerkbar. Die Ordensbrüder waren gezwungen, die ersten Besitzungen des Klosters zu verkaufen, wobei der Konvent bereits nicht mehr vollzählig war. Zwischen 1542 und 1543 wurde das Kloster von Kurfürst Joachim II. offiziell aufgehoben und in ein Kammergut verwandelt.
Denkmalpflegerische Arbeiten
Bevor 1810 mit den Arbeiten Friedrich Schinkels die denkmalpflegerische Beschäftigung mit der Anlage begann, waren viele Originalbauten verfallen. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fertigte man erste Zeichnungen an und führte archäologische Untersuchungen durch. Gleichzeitig brach man jedoch auch einige Gebäude ab und ergänzte die Anlage mit neugotischen Elementen. Weitere Arbeiten folgten bis zur großen Denkmalinventarisation und Bauforschung 1928, die von Paul Eichholz und Walther Schleyer durchgeführt wurden.
Quellen - Bitte hier klicken
Quellen:
- BITTNER, Günther: Chorin – Gestallt und Geschichte eines ehemaligen Zisterzienserklosters. Leipzig 1980.
- FRÖHLICH, Roland: Die Zisterzienser und ihre Weinberge in Brandenburg. Berlin 2010.
- GAHLBECK, Christian/SCHRAGE, Getraud Eva: Chorin. In: HEIMANN, Heinz-Dieter/NEITMANN, Klaus/SCHICH, Winfried u.a. (Hrsg.): Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, Bd. 1. Berlin 2007, S. 329–353.
Text: Justyna Gralak
Kontakt
Kloster Chorin
Amt Chorin 11a
16230 Chorin
Telefon | +49 (0)3336 670 377 |
chorin@klosterland.de | |
Internet | www.kloster-chorin.org |