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4. Netzwerktreffen zur Klosterkultur in Königsmünster/Meschede

Vom 30. August bis zum 1. September trafen sich in der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede mittlerweile zum 4. Mal Mitglieder von KLOSTERLAND mit unterschiedlichen Akteur:innen aus dem Umfeld der Klosterkultur. Unter gewohnt professioneller Begleitung der Moderatorin Lara Buschmann befassten sich die 20 Teilnehmer:innen mit der Frage “Warum gehen Menschen ins Kloster?” Das Vernetzungstreffen gab zudem Gelegenheit, den Horen des Konvents beizuwohnen und sich abends in gemütlicher Runde auszutauschen.

Im Rahmen des Netzwerktreffens in Meschede – dem 4. Treffen dieser Art – beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Frage:

Warum gehen Menschen ins Kloster und wer kommt zu uns ins Kloster?

Während wir uns dieser Fragen näherten, indem wir die Methode der Personas erprobten, kamen sehr spannende weitere Fragen auf. Ist es eigentlich schade und zu verhindern, wenn eine Klostergemeinschaft aufgelöst wird? Oder ist es nur unsere Angst vor Veränderung und der (vor allem in Deutschland) immer übergeordnete Erhaltungswunsch? Was macht denn eigentlich diesen Andersort, das Kloster, aus und ist es nicht an der Zeit über neue Formen und Möglichkeiten, ein Andersort zu sein, nachzudenken? Denn, wie Pater Abraham so schön auf den Punkt brachte, es geht ja immer darum, etwas Mehr anzubieten beziehungsweise nach einem etwas Mehr auf der Suche zu sein. Einige Menschen suchen dieses Mehr regelmäßig in kleinen oder größeren Dosen, andere nur punktuell oder vielleicht sogar nur einmal im Leben. Vielleicht kann man dann von einer Projekt-Spiritualität sprechen?

Eine wichtige Erkenntnis des Treffens war – wieder einmal -, dass der Austausch unglaublich wichtig ist und die Frage, warum dieser eigentlich so wenig stattfindet? Zwar gibt es z.B. einen organisierten intermonastischen Dialog, aber auch die Ordensgemeinschaften untereinander tauschen sich selten aus und die Netzwerktreffen des Vereins Klosterland sind praktisch die einzigen Treffen in Deutschland, an denen sowohl konkrete Themen diskutiert werden als auch freier Austausch miteinander möglich ist. Warum sind alle so selbstreferentiell, wenn sie doch den Wunsch und den Auftrag haben, Menschen zu empfangen und für sie und ihre Themen da zu sein.

Die Arbeit mit der Persona-Methode lohnt sich sehr, weil wir oft nur scheinbar und oberflächlich wissen, welche Ziele, Bedürfnisse und Motive die Menschen in die Klöster bewegen. Durch das dahinter schauen können wir anschließend viel bessere Gastgeber sein. Insbesondere die nicht Besucher:innen sind ja Zielgruppen, die wir nicht kennen und in die wir uns insofern am wenigsten hineinversetzen können. Auch hier lohnt sich der Blick hinter die Kulissen, indem wir uns einzelne konkrete Menschen vorstellen und uns in sie hineinversetzen.

Das neue Setting des Netzwerktreffens war ausgesprochen schön und passend und für den Austausch förderlich. Gleichzeitig auch ein Paradebeispiel, wie punktuell der Kontakt meist ist, selbst, wenn man sich innerhalb der Klostermauern bewegt.

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