Mit natürlichen Mitteln ein Gleichgewicht herstellen
Bei uns wird seit mehr als einem halben Jahrhundert nach naturgemäßen Richtlinien gegärtnert, also bereits zu einem Zeitpunkt, als die Begriffe „Öko“ und „Bio“ noch weitgehend unbekannt waren und als chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel sich auch in Kleingärten immer mehr durchsetzten. So wurden unsere Schwestern zu Wegbereiterinnen des biologischen Gartenbaus, deren Erfahrungen heute von Gartenfreunden aus aller Welt geschätzt werden. Es ist spannend und erfüllend, einen Garten biologisch zu bewirtschaften. Denn man braucht dazu keine aufwendigen Geräte oder Präparate, sondern schöpft aus dem, was der Garten selbst bietet. Dem Boden wird so viel Kompost wie möglich zugeführt, sei es über Komposthaufen oder direkt über Flächenkompostierung, und er wird schonend bearbeitet und, soweit möglich, durch Pflanzenabfälle bedeckt. Die Pflanzen werden so miteinander kombiniert, dass sie sich wechselseitig durch ihre Duftstoffe fördern und Schädlinge abhalten. Dabei spielen Kräuter, die in diese Kombinationen einbezogen werden, eine wichtige Rolle, sowohl für die Gesundheit der Gartengewächse als auch für die Gesundheit der Menschen. Auf chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel wird vollständig verzichtet. Wo eine Schädlingsplage droht, greift man auf natürliche Mittel aus Kräutern zurück. So kann sich ein natürliches Gleichgewicht einstellen, das den Lebensraum Garten gesund und fruchtbar erhält und zu einem Raum werden lässt, in dem sich Menschen und Haustiere wohlfühlen. Und was daran besonders schön ist: Jedes Jahr macht man neue Erfahrungen, entdeckt weitere Zusammenhänge, die einem nicht nur vertieftes Wissen vermitteln, sondern die einen im-mer wieder staunen lassen, wie in der Schöpfung alles aufeinander bezogen ist. So wurde die Natur zur Lehrmeisterin für die Grundprinzipien, nach denen unser Garten bis heute bewirtschaftet wird.
Ich versuche in meinen Büchern zunächst, fachlich fundiertes Wissen weiterzugeben, das durch Praxiserfahrungen untermauert ist. Leser und Nutzer dieser Gartenbücher heben in ihren Rückmeldungen immer hervor, dass man den Schriften anmerkt, dass sie nicht nur am Schreibtisch entstanden, sondern ganz aus der Praxis hervorgegangen sind.