Wirtschaft
Wie Autarkie Innovation beflügelt
Klöster sind von ihrer Gründung her mehr oder weniger autarke Wirtschaftsbetriebe. Die Benediktusregel hat schon festgelegt, dass möglichst alle Werkstätten und Einrichtungen des täglichen Bedarfs innerhalb der Klostermauern liegen sollen, damit die Mönche nicht unnötig „in der Welt“ herumlaufen müssen. Die Gemeinschaft ermöglicht die Bündelung der Kräfte und sinnvollen Einsatz der unterschiedlichen Talente zum Wohle aller. Gleichzeitig gab und gibt es unterschiedlich gestaffelte Beziehungen nach „außen“, geschäftliche Verbindungen z.B. durch den Verkauf von Produkten oder auch Dienstleistungen.
Auch heute ist Autarkie für Klöster ein wichtiges Thema, wenn sie auch ganz anders gestaltet ist, als vor Jahrhunderten. Immer noch gilt, dass Mönche ihren Lebensunterhalt durch eigene Arbeit verdienen sollen. Gleichzeitig fragt sich in jeder Zeit, welche wirtschaftlichen Aufgaben die Gemeinschaft tragen kann und wie diese zur Hauptaufgabe, dem Gottesdienst und der Seelsorge, passen. Damals wie heute sind sicherlich Gratwanderungen zu vollziehen, auch und vor allem im kritischen Dialog mit „der Welt“, denn Klosterwirtschaft ist ja immer auch ein Teil der gesamtwirtschaftlichen Realität und kann sich davon nicht abkoppeln. Deshalb können Klöster gute Diskussionsorte sein für aktuelle Fragen nach Sinn und Zweck von Wirtschaft und Arbeit. Kloster als alternative Lebensweise kann angefragt werden für alternative, menschenwürdige und förderliche Wirtschaftskonzepte.