Bruder David, worum genau ging es beim Klosterherbst?
Mit dem Klosterherbst wollten wir den Menschen unserer Stadt und darüber hinaus die Möglichkeit geben, sich über die eigene mönchische Seite Gedanken zu machen und sie zu wecken. Das Interesse an Klöstern ist ungebrochen und zugleich merken wir, wie bestimmte Themen ins Zentrum des allgemeinen Interesses rücken, wie Minimalismus, Meditation, Verzicht, Rückzug. Das sind im Grunde ganz monastische Begriffe und Wege. Es ist meine Auffassung, dass sich zwar die Zahl der Mönche und Nonnen weiter reduzieren wird oder in gewisser Weise verdunstet, die Themen werden aber, da bin ich ganz sicher, in der Gesellschaft kondensieren. Und da ist es unsere Aufgabe als Stadtmönche, das aufzugreifen und die Schätze unserer Traditionen für die „Weltmönche“, also die Menschen in der Stadt, die einen solchen Weg unabhängig von Gelübde und Strukturen gehen wollen, verfügbar zu machen.